Tobias Rohrwick

Ortsbürgermeister in Flörsheim-Dalsheim

Eine Haltestelle, die keiner nutzt

Veröffentlicht am 09.04.2019 in Pressemitteilung

Wird der Busstopp „Bollmann“ verlegt, damit Kinder sicher zur Schule kommen?

Jeden Morgen machen sich Flörsheim-Dalsheimer Kinder mit dem Bus auf den Weg zur Grundschule nach Monsheim. Viele davon aus dem Neubaugebiet Goldberg. Die Haltestelle für diese Kinder befindet sich in der Alzeyer Straße, unmittelbar an der Post. Für Kinder, die am Rand des Neubaugebiets wohnen, ein Weg von fast einem Kilometer. Und um zur Haltestelle zu gelangen, müssen sie noch die viel befahrene B 271 queren. Trotz des Zebrastreifens an der Kreuzung Alzeyer Straße/Alte Straße/Weinbergstraße ein nicht immer ungefährliches Unterfangen.

Doch warum das Ganze überhaupt? Schließlich befindet sich ein ganzes Stück näher, unmittelbar an der B 271 (Alte Straße), eine weitere Bushaltestelle. Ihre offizielle Bezeichnung: „Nieder-Flörsheim, Bollmann“; benannt nach der nahen Gaststätte Bollmann. Die Haltestelle wird laut Fahrplan um 7.57 Uhr und damit neun Minuten nach der Haltestelle „Post“ (7.48 Uhr) angefahren, nachdem der Bus noch eine Schleife zur Realschule plus gefahren hat. Eingerichtet wurde die Bushaltestelle 2017 – auf Wunsch einiger Eltern aus dem Neubaugebiet, heißt es vonseiten der Kreisverwaltung, die für die Beförderung von Schulkindern zuständig ist. Doch ein Kind steht an dieser Bushaltestelle eigentlich nie.

„Es weiß einfach kein Mensch, dass diese Haltestelle genutzt werden kann“, vermutet Flörsheim-Dalsheims SPD-Vorsitzender Tobias Rohrwick, während die Kreisverwaltung schreibt: „Nach unserem Kenntnisstand wird die Haltestelle seit August 2017 von Schülerinnen und Schülern genutzt.“ Doch dem ist offenbar nicht so. Gespräche mit Eltern bei einem kürzlich durchgeführten Bürgerdialog zu diesem Thema haben Rohrwick in der Ansicht bestärkt, dass viele davon nicht wissen. Dabei taucht die Bushaltestelle seit einigen Jahren im Fahrplan auf. Ein Fahrplan, der laut Kreisverwaltung sowohl an der Haltstelle aushängt, als auch online oder per Handy bei der Fahrplanauskunft abrufbar ist. Doch an der Haltestelle ist der Fahrplan nicht zu finden. „Überhaupt sieht es da sehr unbelebt aus“, sagt Rohrwick. Er fragt sich sogar, ob Busfahrer denn wissen, dass diese Haltestelle zumindest theoretisch angefahren werden muss.

Und Rohrwick sieht noch einen weiteren Grund dafür, dass diese Haltestelle nicht genutzt wird: das Thema Sicherheit. Schließlich würden an dieser Stelle die Kinder auf dem schmalen Bürgersteig nahezu direkt an der Fahrbahn stehen. Rohrwick fürchtet, dass sowohl an der Haltestelle selbst als auch auf dem Weg dorthin entlang der B 271 schnell mal ein Kind vor ein Auto fallen könnte. „Deshalb müssen wir uns was überlegen.“

Und die Flörsheim-Dalsheimer SPD hat auch schon eine Idee. Einen entsprechenden Antrag will sie in der nächsten Ortsgemeinderatssitzung stellen. Die SPD will, dass die ungenutzte Haltestelle verlegt wird. Und zwar wenige Meter Richtung Ortsmitte, unmittelbar vor die Gaststätte Bollmann. Dort befindet sich eine kleine Freifläche, die zum Grundstück der Gaststätte gehört. Inhaber Rüdiger Bollmann ist bereit, diese Fläche der Ortsgemeinde zur Verfügung zu stellen. „Es geht schließlich um die Sicherheit von Kindern“, sagt Rüdiger Bollmann, der selbst drei Enkelkinder hat.

Die Fläche, die unmittelbar an die kleine Terrasse der Gaststätte angrenzt, müsste von der Ortsgemeinde nur gepflastert werden. Darauf könnte dann ein Wartehäuschen gestellt werden, damit die Kinder auch bei Regen im Trockenen stehen. Außerdem hält Rohrwick eine Barriere für sinnvoll, damit die Kinder nicht auf die Straße laufen. „Das wäre eine schnell umsetzbare, praktikable Lösung und die Kinder müssten nicht mehr die B 271 queren“, sagt Rohrwick, der hierzu schon mit der Kreisverwaltung Kontakt aufgenommen habe. Die stellt klar: „Haltestellen werden innerorts durch das zuständige Ordnungsamt der VG angeordnet. Der Kreis kann hier nur beratend tätig werden.“ Und weiter: „Der Ausbau und die Gestaltung einer Haltestelle obliegt der jeweiligen Ortsgemeinde.“

Eine Möglichkeit, den Bus sogar durch das Neubaugebiet fahren zu lassen, sieht die Kreisverwaltung übrigens nicht. „Die bauliche Situation gestaltet die Durchfahrt eines Linienbusses sehr schwierig bis unmöglich“, heißt es.

Unterdessen äußert sich Rohrwick zu Kritik, die SPD würde mit dem Vorhaben, die Bushaltestelle zu verlegen, Ideen der CDU von vor einigen Jahren aufgreifen. „Ich habe extra nachgeguckt, die CDU hat dazu nie einen Antrag gestellt“, sagt er.


Bildbeschreibung:
An der bei vielen unbekannten Bushaltestelle „Bollmann“ geht es eng zu. Sicherer wäre es einige Meter weiter, direkt vor der gleichnamigen Gaststätte.

 

Text: Pascal Widder, Wormser Zeitung vom 09.04.2019
Bild: BilderKartell/Martin H. Hartmann

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